READING ROOM

Here are some articles and texts, that you can read online at other websites. Below this list I am also publishing a few articles, that can not be found in the web.


UMBRUCH BILDARCHIV

2016 I published a series of photos from my travel to Idomeni. It was then the largest refugee settlement in Europe and was later evicted, a week after I left the camp.
Idomeni
www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/idomeni.html

In 2010 a further series of photos from my travels through Nepal were published by the Umbruch Bildarchiv in Berlin.
Nepal:
www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/nepal.html

In August 2008 I sent some photos from the protests of the exiled Tibetans straight from Kathmandu to the Umbruch picture-archive in Berlin. You can find the images in the following link:
Tibet Proteste in Kathmandu:
www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/tibetische_proteste_in_kathmandu_2008.html

In May 2007 I contributed some of my photos from Burma to the Umbruch image archive from Berlin. Please find the images and texts in this link:
Burma - Leben und Widerstand in einem totalitären Regime:
www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/burma.html 


OX FANZINE

Here you can read the German article about the Nepal Anarcho Punk Band Rai Ko Ris from 2010 :
www.ox-fanzine.de/web/itv/3730/interviews.212.html

A German article about the roots of punk in the Graffiti culture can be read in this article from 2004:
http://www.ox-fanzine.de/web/itv/1289/interviews.212.html


OX FANZINE #74

Dover / Rosavil
22.04.07 Javea / Xabia, Spanien

Spanien. Eigentlich war ich hier mit meiner Freundin im Urlaub, aber nun sitze ich doch am Laptop und tippe diesen Konzertbericht. In Spanien wird zur Zeit die Sommersonnenwende gefeiert und in jedem Dorf gibt es eine Fiesta und jede Menge kostümierter Umzüge. Javea feierte bereits seit einem Monat und den krönenden Abschluß sollte das Konzert mit Dover und Rosavil bilden. Da ich Dover auf ihren letzten Touren durch Deutschland verpasst habe (und mir ihre letzte Platte irgendwie durch die Lappen gegangen ist), sind wir natürlich nichts wie hin. Javea war nicht weit entfernt. Zudem war das Konzert noch umsonst und draußen. Um 23 Uhr (oder eine spanische halbe Stunde später) fingen Rosavil mit den ersten Takten an. Ihre Bühne war in einem großen Zelt untergebracht, aber der Sound war dermaßen schlecht abgemischt, daß er einem in dem Zelt nur so um die Ohren flog. Der Sänger mit seinen schwarzen Klamotten, weißer Krawatte und roter Plastikrose am Mikroständer machte den Eindruck eines Jon Bon Jovi Verschnitts auf spanisch. Nach 1,5 Liedern langweilte uns Rosavils Sound, der dem Erscheinungsbild des Sängers angepasst war, sodaß wir erst einmal verschwanden. Ruhiger Hardrock a la Bon Jovi eben, nur eben auf spanisch.

Die Bühne von Dover war gegenüber dem Rosavil Zelt aufgebaut. Ein gigantisches Podium mit einer bestimmt fünfzehn Meter hohen Konstruktion aus Leinwänden und Lichterorgeln. Gegen Mitternacht hörte der Lärm von Rosavil endlich auf und wir warteten auf das was-da-kommen-sollte. Wie so oft, mussten meine Freundin und ich feststellen, daß wir zu den Opas der Zuschauer zählten, doch in Javea schien die gesamte Teenagerjugend versammelt zu sein. Am Rande des Platzes tummelten sich dann die 40 bis 70 jährigen. Mir brachte es natürlich den Vorteil ein, einen ungestörten Blick auf die riesige Bühne zu haben und den Frust der kleinwüchsigen Spanier hinter mir auf mich zu ziehen, die nun nichts mehr sahen.

Bei den ersten Tönen dachte ich, wir hätten uns im Konzert geirrt, denn alles begann sehr dancefloor lastig und die sonst rockigen Elemente Dovers waren untermalt mit flirrenden Elektrosounds. Die Lieder waren dennoch mitreißend und die gigantische Bühnenshow ließ mich direkt zu Beginn mit dem Kopf wippen. Ganz im Gegensatz zu den Zuschauern, die mit wenigen tanzenden Ausnahmen oft nur teilnahmslos dastanden oder sich selbst mit ihren Handykameras feierten. Wo war die so viel beschriebene spanische Energie? Ihre Lieder spielten Dover zum Teil (und zu Gunsten der Fiesta) etwas langsamer, mir fehlte da manchmal der Arschtritt. Manche Songs erkannte ich oft erst an den eingängigen Refrains. Neben ihren bekannten Liedern spielte Dover auch Madonnas Like a prayer in einer akzeptablen Version nach.

Mit den projizierten Filmsequenzen, dem Lichtspektakel und der tänzerischen Energie von Sängerin Cristina schwappte irgendwann die Tanzwut auf die Kids über. Nun hüpften und sprangen die Mädels und Jungs vor uns auf und ab. Aber jedes Anrempeln oder auf-den-Fuß-treten wurde sofort brav entschuldigt. Je länger das Konzert dauerte, desto mehr hatten wir das Gefühl, daß die Spanier aus ihrer Lethargie erwachten und spontan den Fluss der Musik in ausschweifende Körperbewegungen umwandelten. Nach knapp 1,5 Stunden war das Spektakel vorüber und wir drängten uns mit den Horden spaßtrunkener Teenager vom Platz.

Es war vielleicht ein etwas untypisches Konzert der Band gewesen zu sein, doch hat es mich begeistert. Tanzbar. Ich sollte sie mal auf ihrer nächsten Tour besuchen und sehen, wie sie sich unter "normalen" Umständen auf der Bühne präsentieren.